Parodontitis

Bei einer Parodontitis handelt es sich um eine bakterielle Entzündung des Zahnhalteapparates (Parodontium), dazu zählt das Zahnfleisch, der Kieferknochen, das Wurzelzement und die Haltefasern. Eine Parodontitis entsteht, wenn sich bestimmte Bakterien im Zahnbelag vermehren. Die Bakterien reizen das Zahnfleisch und lösen zuerst eine einfache Zahnfleischentzündung aus (Gingivitis). Diese ist für den Patient nur schwer zu erkennen - das erkrankte Zahnfleisch ist gerötet, blutet leicht bei Berührung und ist geschwollen. Ohne Behandlung dehnt sich die Entzündung auf den gesamten Zahnhalteapparat aus, es entwickelt sich eine Parodontitis. Oft wird die Parodontitis erst im Alter von 40 oder 50 Jahren entdeckt, obwohl die ersten Symptome schon früher feststellbar sind. Aufgrund dessen führen wir bei Ihnen in unserer Praxis regelmäßig den Parodontalen Screening Index (PSI) durch, um den Gesundheitszustand Ihres Zahnhalteapparates zu überprüfen. Der PSI gibt Aufschluss über den Schweregrad der Erkrankung und den möglichen Behandlungsbedarf. Die Kosten für die Untersuchung werden alle zwei Jahre von den Krankenkassen übernommen. Bei Verdacht auf eine Parodontitis, kann durch eine umfassende klinische Untersuchung, sowie Röntgenbilder die endgültige Diagnose abgeklärt werden und eine Therapie bei der Krankenkasse beantragt werden.

Bleibt die Parodontitis unbehandelt, wird der Knochen zerstört und das Zahnfleisch geht zurück. Bei weiterem Fortschreiten der Erkrankung kommt es zu einer Lockerung der Zähne, bis hin zum frühzeitigem Zahnverlust.

Bei Erwachsenen ab 40Jahren ist Parodontitis die häufigste Ursache für Zahnverlust!

Eine Parodontitis ist nicht vollständig heilbar, sie kann jedoch durch systematische Therapie (Parodontalbehandlung, regelmäßige Kontrollen und professionelle Zahnreinigung) zum Stillstand gebracht werden und der Zustand des Zahnhalteapparates kann deutlich verbessert werden. In bestimmten Fällen kann ein Antibiotikum angezeigt sein, um besonders aggressive Bakterien abzutöten und den Entzündungsprozess zu stoppen.

Weitere Folgen einer unbehandelten Parodontitis können ein erhöhtes Risiko für Schlaganfall, Herzinfarkt, Lungenentzündung, Diabetes sowie eine Frühgeburt sein.
Eine Behandlung ist somit sehr wichtig für Ihre Allgemeingesundheit. 

Bestimmte Risikofaktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung und das Fortschreiten einer Parodontitis dazu zählen: Stress, Rauchen, Diabetes.

Raucher erkranken deutlich häufiger an einer Parodontitis als Nichtraucher!

Behandlungsmöglichkeiten in drei Schritten:

1.Hygienephase:
In der ersten Behandlungsphase werden Ihnen die Ursachen der Parodontitis erklärt, Sie erhalten praktische Tipps, wie Sie Ihre Zähne und Ihr Zahnfleisch sauber halten können. Neben der richtigen Putztechnik gehört auch der Gebrauch von Zahnseide und Interdentalbürstchen zur einer gründlichen Mundhygiene. Außerdem werden alle erreichbaren weichen Beläge und Zahnstein entfernt.

2. Parodontalbehandlung:
Unter lokaler Betäubung werden die bakteriellen Beläge schonend von den Wurzeloberflächen entfernt. Bei sehr tiefen und schwer zugänglichen Zahnfleischtaschen, kann in manchen Fällen ein weiterer kleiner chirurgischer Eingriff nötig sein.

3. Nachsorge (Unterstützende Parodontitistherapie: UPT)
Der langfristige Erfolg der Behandlung hängt von Ihrer Mitarbeit bei der täglichen Mundhygiene, sowie dem Einhalten der regelmäßigen Nachsorgeuntersuchungen ab. Im Rahmen der Nachsorgeuntersuchungen (UPT) werden Zähne und Zahnfleisch kontrolliert (z.B. Messung der Zahnfleischttaschen, Taschenspülung) und professionell gereinigt. Die Häufigkeit der Nachsorgeuntersuchungen hängt vom Schweregrad der Erkrankung und dem individuellen Erkrankungsrisiko des Patienten ab.
Nehmen Sie die Nachsorgetermine unbedingt wahr!